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Kopfhörer für Hörgeräteträger – geht beides zusammen?

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Kopfhörer und Hörgeräte – passt das überhaupt zusammen? Für viele Menschen mit Hörgerät stellt sich die Frage: Wie lässt sich die Freude an Musik, an spannenden Filmen oder an vertrauten Telefonaten genießen, ohne dabei auf die gewohnte Unterstützung der Hörhilfe verzichten zu müssen? Die gute Nachricht vorneweg: Es gibt viele Möglichkeiten, um sich an diesen Aktivitäten einfach und selbstverständlich mit einem Hörgerät zu erfreuen. Tatsächlich sehen sich Hörgeräteträger nur selten mit der Frage nach Kopfhörern konfrontiert, da moderne Lösungen direkt am Hörgerät ansetzen. Dennoch gehen wir in diesem Beitrag auf die Kombination von Kopfhörertypen und Hörgeräten ein. Sie erfahren, ob und welche Kopfhörertypen sich besonders eignen, ob Hörgeräte auch als Kopfhörer genutzt werden können, und wie Sie, je nach Anforderung, die idealen Kopfhörer für sich finden.

Welche Kopfhörertypen eignen sich für Hörgeräteträger?

Ob Over-Ear-Kopfhörer, In-Ear-Modelle oder Knochenleitungs-Kopfhörer – die Auswahl ist vielfältig. Doch welcher Kopfhörer lässt sich idealerweise mit welchem Hörgerät kombinieren? Die Antwort hängt von der Bauform Ihres Hörgeräts und Ihren persönlichen Bedürfnissen ab. 

Für Träger von Im-Ohr-Hörgeräten ohne Bluetooth-Funktion (IdO) sind Over-Ear-Kopfhörer die einzig mögliche Option, da diese Kopfhörer über dem Ohr sitzen, während das Hörgerät im Gehörgang platziert ist. Funkkopfhörer bieten hierbei einen besonderen Vorteil, denn sie sorgen dank kabelloser Verbindung zu Fernseher, Radio, Computer oder Smartphone für maximale Bewegungsfreiheit. Zu bedenken ist jedoch, dass sich durch das Tragen von Over-Ear-Kopfhörern der Raum um das Ohr herum verkleinert. Dies kann bei nicht speziell für Hörgeräte-Träger entwickelten Modellen zu unerwünschten Reflexionen führen, die wiederum Rückkopplungen verursachen können.

Wer RIC- oder RITE-Hörgeräte trägt, könnte theoretisch Over-Ear-Kopfhörer verwenden, da diese kleinen Hörgeräte problemlos unter großen Kopfhörern Platz finden. Allerdings lassen sich Reflexionen und Rückkopplungen auch hier kaum vermeiden. Eine deutlich bessere Lösung bietet das direkte Verbinden des Hörgeräts mit kompatiblem Zubehör wie einem Bluetooth-Adapter, der beispielsweise an Fernseher, Musikanlagen oder dem Smartphone angeschlossen werden kann. Der besondere Clou: Ein Hörakustiker kann das Gerät so einstellen, dass es sich automatisch optimal anpasst – sei es für eine entspannte Unterhaltung oder für angeregten Filmgenuss.

Alle Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte (HdO) sowie einige Im-Ohr-Modelle mit integrierter Bluetooth-Funktion können problemlos als Kopfhörer verwendet werden und bieten dabei das gewohnte Klangerlebnis. Da die Audiosignale direkt in das Hörgerät gestreamt werden, entsteht ein Höreindruck, der in seiner Klarheit und Nähe mit herkömmlichen Kopfhörern vergleichbar ist.  

Kopfhörer mit Knochenschall-Technologie eignen sich als Alternative für Schwerhörige – jedoch nur bei einem geringen Hörverlust. Die Klangqualität hängt stark davon ab, wie präzise und an welcher Stelle die Kopfhörer auf dem Knochen platziert werden – selbst kleine Verschiebungen können die Tonerfassung erheblich beeinträchtigen. Für sportliche oder bewegungsintensive Aktivitäten sind solche Kopfhörer daher weniger empfehlenswert.

Bluetooth-Kopfhörer für Hörgeräteträger

Bluetooth-Kopfhörer sollten nicht direkt mit Hörgeräten gekoppelt werden, da dies häufig zu Übertragungsproblemen führt. In der Regel wird das Smartphone mit den Kopfhörern verbunden, um Musik zu streamen. Gleichzeitig eine Kopplung der Kopfhörer mit dem Hörgerät herzustellen, würde zu Verzögerungen und Klangverzerrungen führen. Stattdessen empfiehlt es sich, das Smartphone direkt mit dem Bluetooth-fähigen Hörgerät zu verbinden. Auf diese Weise bleibt die Klangqualität vollständig erhalten, da der Lautsprecher des Hörgeräts hierbei die entscheidende Rolle spielt.

Mittlerweile gibt es Bluetooth-Kopfhörer, die auch als Hörgerät genutzt werden können. Sie verstärken Umgebungsgeräusche und erleichtern so das Hören im Alltag. Allerdings eignen sie sich nur für Menschen mit einem geringen Hörverlust. Vor allem in lauten Umgebungen stoßen Nutzer schnell an ihre Grenzen, da das Sprachverständnis erschwert bleibt. Hinzu kommt, dass die begrenzte Akkulaufzeit von nur wenigen Stunden diese Geräte für den täglichen Gebrauch bei einem Hörverlust wenig praktikabel macht.

Hörgeräte als Kopfhörer benutzen und andersrum – geht das?

Ob Kopfhörer im Alltag eine gute Lösung für Hörgeräteträger sind oder ob es sinnvoller ist, das Hörgerät selbst als Kopfhörer zu verwenden, hängt von der individuellen Hörsituation ab.

Moderne Hörgeräte sind oft mit Bluetooth-Funktionen ausgestattet, mit denen sich Smartphones oder Fernseher direkt verbinden lassen. Dadurch wird das Hörgerät als Kopfhörer nutzbar, ohne dass zusätzliche Geräte erforderlich sind. Diese Technologie ermöglicht eine individuell angepasste Klangübertragung, die auf das persönliche Hörprofil abgestimmt ist. Nutzer können so Musik, Telefonate oder TV-Ton in hervorragender Qualität genießen, ohne auf externe Kopfhörer angewiesen zu sein.

Bluetooth-Kopfhörer, die zugleich als Hörgerät verwendet werden können, eignen sich nur eingeschränkt. Sie sind vor allem für Menschen mit einem leichtem Hörverlust gedacht, die eine einfache Lösung suchen, um besser zu hören. Diese Kopfhörer passen zu Personen, die keine klassischen Hörgeräte tragen möchten, oder nur gelegentlich eine Hörverstärkung benötigen. Allerdings ersetzen Kopfhörer kein medizinisches Hörgerät und werden von den Krankenkassen auch nicht als solches anerkannt. Die Kosten müssen demnach vom Nutzer selbst getragen werden.

Eine Alternative stellen spezielle Over-Ear-Kopfhörer dar, die mit Hörgeräten kompatibel sind und eine gute Klangqualität bieten. Diese Kopfhörer sind so konzipiert, dass sie das Hörgerät nicht stören, sondern den Klang klar und präzise verstärken. Für entspannte Stunden zu Hause beim Musik hören oder Fernsehen sorgen sie für guten Klang und hohen Tragekomfort. Fragen Sie Ihren Hörakustiker nach geeigneten Modellen.

Kopfhörer: Herausforderungen und Lösungen für Hörgeräteträger

Kopfhörer mit Hörgerät zu benutzen, kann für Hörgeräteträger eine Herausforderung darstellen. Doch zum Glück gibt es für viele typische Probleme einfache Lösungen:

  • Die Kopfhörer sind nicht mit der Technik der Hörgeräte kompatibel.  Wählen Sie Kopfhörer, die speziell für Menschen mit Hörproblemen entwickelt wurden und Funktionen wie Geräuschunterdrückung oder anpassbare Klangprofile bieten.
  • Es kommt zu Störungen beim Musikhören oder Fernsehen, weil das Gerät nicht mit dem TV-Audio-System kompatibel  Verwenden Sie spezielle Bluetooth-Adapter oder ähnliche Geräte, um eine Verbindung zwischen den Kopfhörern und dem Fernseher herzustellen. Achten Sie außerdem darauf, dass die Kopfhörer über eine Bluetooth-Verbindung verfügen, damit sie nahtlos mit Smartphones, Fernsehern oder anderen Geräten verbunden werden können.
  • Unangenehme Passform der Kopfhörer Testen Sie verschiedene Kopfhörer, um sicherzustellen, dass sie bequem sitzen – auch oder gerade wenn Sie ein Hörgerät im Ohr oder hinter dem Ohr tragen. Der Tragekomfort ist entscheidend, um unangenehme Druckgefühle zu vermeiden.

Die Auswahl der besten Kopfhörer für Hörgeräteträger

Bei Hörluchs stehen wir Ihnen gerne mit fachkundiger Beratung rund um das Thema Kopfhörer für Hörgeräteträger zur Seite. Wir helfen Ihnen, die besten Lösungen zu finden, die perfekt mit Ihren Hörgeräten harmonieren. In den Fachgeschäften von Hörluchs erhalten Sie eine individuelle Beratung für Ihr bestes Hörerlebnis im Alltag. Kontaktieren Sie uns für einen Termin in Ihrer Nähe!

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